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Die Stadt der Städte gestalten
Wir wollen aus dem Ruhrgebiet die Metropole Ruhr machen. Dafür arbeiten wir im Regionalverband Ruhr, dem RVR. Rund 5,2 Millionen Menschen leben in den elf kreisfreien Städten und vier Landkreisen, die zum RVR gehören – insgesamt 53 Städte. Egal, ob Wirtschaft, Umwelt, Freizeit oder viele andere Themen – der RVR ist für uns die wichtigste Vertretung der Menschen im Ruhrgebiet.
Der Regionalverband Ruhr ist eine sogenannte Körperschaft des öffentlichen Rechts. Er ist verantwortlich für die Regionalplanung und die regionale Wirtschaftsförderung. Darüber hinaus ist er Träger regionaler Infrastrukturprojekte wie der Route der Industriekultur und des Emscher Landschaftsparks. 2020 wird das Ruhrparlament erstmals direkt gewählt.
Das RVR-Gesetz regelt die Aufgaben des Verbandes. Der RVR ist für die Regionalplanung in der Metropole Ruhr zuständig und verantwortlich für regionale Großprojekte wie den Emscher Landschaftspark und die Route der Industriekultur. Die Umwelt zu schützen und Freiflächen zu sichern gehört zu seinen ältesten Aufgaben. Der RVR bewirtschaftet 14.500 Hektar Wald und 2.500 Hektar weitere Freiflächen wie Naturschutzgebiete, Seen, ehemalige Bergbauflächen und Halden. Regionale Wirtschafts- und Tourismusförderung sowie Öffentlichkeitsarbeit, wie zum Beispiel die aktuelle Standortmarketingkampagne, gehören ebenfalls zu seinen gesetzlichen Aufgaben. Der RVR ist gemeinsam mit den jeweiligen Kommunen Träger der sieben Revier- und Freizeitparks in der Region. Darüber hinaus erhebt er Geo- und Klimadaten, die er seinen Mitgliedskommunen zur Verfügung stellt.
Vor hundert Jahren wurde der Vorläufer des RVR gegründet. Der Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (SVR) entstand 1920, um den Ruhrbergbau zu stärken. Dieser wurde gebraucht, damit Deutschland die Reparationsforderungen nach dem Ersten Weltkrieg erfüllen konnte. Der SVR wurde mit der Planung betraut und war gleichzeitig dafür zuständig, eine Zersiedelung zu verhindern und Freiflächen zu sichern. Der Bauingenieur, Stadtplaner und Essener Beigeordnete Robert Schmidt entwickelte die konzeptionellen Grundlagen für den SVR und wurde sein erster Verbandsdirektor. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Verband gleichgeschaltet. In den nachfolgenden Jahrzehnten entwickelte der SVR große Städtebauprojekte und übernahm die Organisation der regionalen Abfallentsorgung. Die Planungshoheit des RVR wurde in den 1970er Jahren eingeschränkt. Seit 2009 gibt es unter der Federführung des RVR wieder eine einheitliche Regionalplanung für das Ruhrgebiet.
Die Verbandsversammlung, in der sich Vertreterinnen und Vertreter der Städte und Kreise für die Interessen der Region einsetzen, ist als „Ruhrparlament“ das politische Rückgrat der Region. In der Verbandsversammlung setzen wir unsere sozialdemokratische Regionalpolitik um. 2020 wurde das Ruhrparlament erstmals direkt gewählt. Die Wahlperiode des Ruhrparlaments dauert fünf Jahre.
Der Regionalverband Ruhr steht für Planung aus einem Guss. Seit 2009 liegt die Regionalplanung für die Metropole Ruhr wieder beim RVR. Sie ist ein wichtiges Instrument für eine ausgewogene, dynamische und zukunftsweisende Entwicklung der gesamten Region. Derzeit wird ein gemeinsamer Regionalplan erarbeitet. Er formuliert für die kommenden fünfzehn Jahre die planerischen Eckpunkte. In einer dicht besiedelten Region ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Flächen sehr wichtig. Daher haben sich die Kommunen im RVR auf gemeinsame regionale Ziele verständigt, stimmen sich untereinander ab und entwickeln Flächen zum Teil gemeinsam. Die Rahmenbedingungen für die Flächennutzungspläne aller 53 Mitgliedskommunen werden im Regionalplan Ruhr formuliert. Über den Planungsausschuss und einen eigenen Arbeitskreis sind wir direkt an der Regionalplanung beteiligt und sorgen dadurch für die Umsetzung sozialdemokratischer Themen.
Den Wirtschaftsstandort Metropole Ruhr zu entwickeln und zu vermarkten ist die Aufgabe der BMR. Sie bündelt die wirtschaftlichen Interessen der elf kreisfreien Städte und vier Kreise, die zur Metropole Ruhr gehören. Im Mittelpunkt der Arbeit steht, die Wettbewerbsfähigkeit der Region zu steigern, ehemalige Flächen der Steinkohleförderung und -Verstromung zu entwickeln und das Image des Wirtschaftsstandorts als leistungsstarke und innovative Region zu fördern.
Die RTG plant und koordiniert touristische Angebote, vermarktet und vertreibt sie. Zu ihren weiteren Aufgaben gehört die Entwicklung eines eigenständigen touristischen Profils für die Metropole Ruhr. Darüber hinaus vernetzt sie die touristischen Akteure in der Region und bündelt ihre Stärken. RTG-Produkte wie die “ExtraSchicht” oder die RuhrtopCard erfreuen sich großer Beliebtheit.
Ende 2017 wurde die FMR gegründet. Ihre Aufgabe ist die Koordination und Vermarktung der vier großen Revierparks und Freizeitzentren in der Metropole Ruhr. Dadurch arbeiten die Revierparks Mattlerbusch (Duisburg), Vonderort (Oberhausen/Bottrop) und Nienhausen (Essen/Gelsenkirchen) sowie das Freizeitzentrum Kemnade GmbH (Bochum/Witten/Ennepe-Ruhr-Kreis) mit dem Freizeitbad Heveney noch enger zusammen und profitieren noch besser von den Stärken der jeweils anderen.
Der RVR kümmert sich seit den 1960er Jahren darum, eine städteübergreifende Abfallentsorgung zu planen und zu organisieren. Die AGR wurde 1982 gegründet, hat ihren Sitz in Herten und arbeitet mit rund 950 Beschäftigten in fünf Geschäftsfeldern rund um Abfall und Recycling: Kreislaufwirtschaft und Logistik, Thermische Behandlung, Deponiemanagement, Umweltdienstleistungen sowie Sekundärerzeugnisse.
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