12. Dezember 2022 Thema: Klima, Umwelt Von Dr. Frank Dudda
Dr. Frank Dudda ist der Vorsitzende der Verbandsversammlung. Er ist Oberbürgermeister der Stadt Herne.
Die IGA-Projekte in Dortmund und im Ennepe-Ruhr-Kreis zeigen beispielhaft, dass die Internationale Gartenausstellung IGA 2027 die gesamte Metropole Ruhr auf dem Weg zur grünsten Industrieregion der Welt deutlich nach vorne bringt. Daher unterstützt die SPD im Ruhrparlament die IGA mit ganzer Kraft.
Die gesamte Region bereitet sich auf die IGA 2027 vor. Mehrere Jahre Vorlauf sind nötig, weil es keine Pflanzenschau wird, sondern ein entscheidender Schritt in Richtung auf unser gemeinsames Ziel: das Ruhrgebiet zur grünsten Industrieregion der Welt zu machen. Die große Frage „Wie wollen wir morgen leben?“ ist das Motto der IGA, auf die von Dortmund bis Duisburg und von Haltern bis Hagen mit vielen unterschiedlichen Projekten geantwortet wird.
Wie kann eine polyzentrische Region mit mehr als fünf Millionen Menschen in Zukunft lebenswert und klimafreundlich sein und gleichzeitig einer erfolgreichen Wirtschaft mit zukunftsfähigen Arbeitsplätzen genug Raum bieten? Die Antworten sind ebenso vielfältig wie unsere Region.
Daher gibt es bei der IGA drei Ebenen. 1. In insgesamt fünf „Zukunftsgärten“ werden nachhaltige Lösungsansätze mit überregionaler Strahlkraft entwickelt. 2. „Unsere Gärten“ präsentieren herausragende Projekte der Städte und Kreise. 3. „Mein Garten“ bietet viele Möglichkeiten zum Mitgestalten auf Stadtteil- und Quartiersebene.
Die Projekte in Dortmund und im Ennepe-Ruhr-Kreis zeigen beispielhaft, dass die IGA für die gesamte Region ein immenser Gewinn ist.
Unter dem Titel „Emscher nordwärts“ vernetzt Dortmund seine Grünräume entlang der renaturierten Emscher. Mittendrin ist die Kokerei Hansa im nördlichen Stadtteil Huckarde, die bis 2027 zum Zukunftsgarten umgebaut wird. Wo früher Koks für Stahlwerke produziert wurde, hat sich seit der Stilllegung 1992 Industrienatur breitgemacht. Die gut erhaltenen Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Beste Voraussetzungen, um in der größten Ruhrgebietsstadt einen attraktiven Standort für Green Economy, Tourismus, Kultur und Freizeit zu schaffen.
„Die Hälfte der Stadt ist bereits heute grün“, erzählt Christa Becker-Lettow, Geschäftsführerin der Dortmunder SPD und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Ruhrparlament. Durch die IGA kommt ein großes Freizeitareal mit riesigen Grünflächen, Gastronomie und einer Eventhalle mit mehr als tausend Plätzen hinzu.
Das Kokerei-Gelände wird durch eine Brücke mit dem Deusenberg, einer ehemaligen Mülldeponie, verbunden. „Da der Deusenberg sich zu einem beliebten Naherholungsziel entwickelt hat, ist dieser Brückenschlag für die Lebensqualität im Dortmunder Norden besonders wichtig“, so Christa Becker-Lettow.
Das ist längst nicht alles. Auf dem ehemaligen Kokerei-Gelände entsteht im Zuge der IGA auch ein Energiecampus, um die Nutzung von Zukunftstechnologien wie Wasserstoff voranzutreiben. Bis 2027 wird auch die Radwege-Infrastruktur weiter- und ausgebaut. Der Hoesch-Hafenbahn-Weg aka Gartenstadtradweg wird über mehr als sieben Kilometer vom Phoenix-See im Süden bis zur Westfalenhütte im Norden führen.
Die Freizeit- und Naherholungsqualität spielt auch bei den IGA-Projekten im Ennepe-Ruhr-Kreis eine zentrale Rolle. Das Kreisgebiet ist sehr grün und hat gleichzeitig eine hohe Bevölkerungsdichte sowie mit die meisten Industriebetriebe in der Metropole Ruhr. Hinzu kommt seine besondere Topographie mit der größten Höhendifferenz im Ruhrgebiet.
„Wir sind klein und buntscheckig“, sagt Landrat Olaf Schade, der auch Mitglied der SPD-Fraktion im Ruhrparlament ist. Die Radwege-Infrastruktur ist wichtiger geworden seit E-Bikes boomen, mit denen sich das Auf und Ab zwischen Bergen und Tälern bewältigen lässt.
Die IGA ermöglicht zahlreiche Einzelprojekte, die drei Projektfeldern aus der zweiten Ebene „Unsere Gärten“ zugeordnet sind. Die „Perlenkette an der Ruhr“ verbindet touristische Höhepunkte am Fluss. Damit wird der beliebte Ruhrtalradweg weiter aufgewertet. Im Projektfeld „Von der Ruhr zur Wupper“ entstehen neue Radwege zwischen den Flüssen.
Auch das Projektfeld „Ozeanroute – Vom Kommen und Gehen des Meeres“ wird explizit fahrradgerecht geplant. Ein Netz von Rad- und Wanderwegen führt zu rund dreißig geologischen Standorten im Ennepe-Ruhr-Kreis und in Hagen. Zwei Informationszentren im EN-Kreis werden die Erdgeschichte am Originalstandort präsentieren und als virtuelles Museum digital aufbereiten.
Die Ozeanroute wird direkt vom Kreishaus umgesetzt. Das virtuelle Museum ist Olaf Schade ein besonderes Anliegen: „Dabei geht es auch um Nachhaltigkeit und die zentrale Frage der IGA, wie wir morgen leben wollen.“
In gut vier Jahren präsentiert sich eine Metropole Ruhr der Welt, die bis dahin viele zukunftsfähige Projekte entwickelt und viele neue Verbindungen zwischen Grün- und Freizeitflächen geschaffen hat. Gut leben und arbeiten zwischen Emscher und Ruhr, von Dortmund bis Duisburg und von Haltern bis Hagen.
„Die IGA ist ein großartiges Instrument, um unser Ziel gemeinsam nach vorne zu bringen: Die grünste Industrieregion der Welt zu werden“, da sind sich Christa Becker-Lettow, Olaf Schade und die gesamte SPD im Ruhrparlament einig.
Foto: ©SPD im Ruhrparlament