Tanja Soschinski ist unsere umweltpolitische Sprecherin
Lebensqualität, Klima, Umwelt und regionale Wertschöpfung gehören zusammen. Die „Charta Grüne Infrastruktur“ zeigt, wo es langgeht.
Was vor mehr als hundert Jahren mit den Regionalen Grünzügen begann, ist für die Metropole Ruhr heute wichtiger denn je. Das große Ziel des RVR ist, das Ruhrgebiet zur Grünsten Industrieregion der Welt zu entwickeln. Die SPD-Fraktion setzt sich seit Jahren dafür ein, diesem Ziel mit konkreten Maßnahmen Schritt für Schritt näher zu kommen. Mit der „Charta Grüne Infrastruktur“ haben wir nun den nächsten Schritt gemacht.
Grüne Infrastruktur als Leitbild
Das Ruhrparlament hat die Charta einstimmig verabschiedet. Damit hat es sich freiwillig verpflichtet, Grüne Infrastruktur zum Leitbild und dementsprechend zum Maßstab des eigenen Handelns zu machen. Dabei geht es gleichermaßen um Lebensqualität, Klimaanpassung, biologische Vielfalt und regionale Wertschöpfung.
Lange schon ist klar, dass Mensch, Umwelt und Wirtschaft nicht getrennt voneinander behandelt werden können und erst recht nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen. Das ist inzwischen ein breiter gesellschaftlicher Konsens und zeigt sich in handfesten Veränderungen vor Ort.
Regionale Zukunftsvision
Zu Grüner Infrastruktur gehören unversiegelte Flächen von Stadtparks und anderen innerstädtischen Grünflächen bis zu Auen, Wäldern, Nationalparks und Biosphärenreservaten. Es gibt bereits viele gute Ideen und Ansätze, diese Grüne Infrastruktur in unserer Region voranzubringen. Was noch fehlte, war eine gemeinsame regionale Zukunftsvision.
Mit der Charta gibt es nun ein Leitbild, das als Rückgrat für die nächsten Schritte dient. Politik handelt nicht im luftleeren Raum, sondern kann nur funktionieren, wenn die Menschen mitmachen und mitgestalten. So gab es rund um die Charta einen großen Beteiligungsprozess, an dem mehr als 250 Menschen teilnahmen. Hintergrund ist die „Offensive Grüne Infrastruktur 2030“, ein Projekt der Ruhrkonferenz.
Grundlage für gemeinsames Handeln
Die daraus hervorgegangene Charta ermöglicht die Grüne Infrastruktur in der Metropole Ruhr gemeinsam weiterzuentwickeln, auszubauen und zu vernetzen. Zu ihren Zielen gehört ausdrücklich, Mensch, Umwelt und Wirtschaft als Ganzes zu begreifen. Der Ausbau der Grünen Infrastruktur soll sowohl die Lebensqualität der Menschen verbessern, einen Beitrag zu Klimaanpassung, Klima- und Umweltschutz leisten, dem Artenreichtum dienen als auch die regionale Wertschöpfung fördern.
Als SPD-Fraktion begrüßen wir diese Grundlage für weiteres gemeinsames Handeln auch und gerade gegenüber Land, Bund und EU sehr. Der RVR nimmt seine Rolle als strategischer Regionalentwickler wahr und kann öffentliche Fördermittel für die Entwicklung der Grünen Infrastruktur in die Region holen. Auf Grundlage der Charta wird nun bis Ende 2023 die Strategie Grüne Infrastruktur erarbeitet. Dann folgen die konkreten Umsetzungsschritte.
IGA 2027
In wenigen Jahren findet die IGA 2027, die Internationale Gartenausstellung, in der Metropole Ruhr statt. Sie steht unter dem Motto „Wir wollen wir morgen leben?“. Die Antworten darauf geben wir heute und in den kommenden Jahren. Schritt für Schritt.
Tanja Soschinski ist umweltpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion und Mitglied im Ausschuss Ruhr Grün.