27. Juni 2019 Thema: Verbandsversammlung Von Bruno Sagurna
Der Regionalverband Ruhr hat bereits in den letzten Jahrzehnten viel für den Klimaschutz in der Metropole Ruhr getan. Um diese Aktivitäten zu bündeln und weiter voranzutreiben wird auf Initiative der SPD-Fraktion ein Antrag in der Verbandsversammlung beraten mit dem Ziel, eine Klimaoffensive.RUHR zu starten.
Damit soll der RVR erster Ansprechpartner in allen klimarelevanten Fragestellungen der Region werden. Klimawandel und Artensterben erfordern nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen ein besonders schnelles und entschlossenes Handeln auf allen Ebenen. Daher stehen jetzt wichtige Entscheidungen an und die Metropole Ruhr und mit ihr der RVR müssen hierzu einen relevanten Beitrag leisten. Martina Schmück-Glock, Vorsitzende der SPD-Fraktion: „Der Einsatz für den Umweltschutz hat beim RVR eine lange Tradition. Um zu demonstrieren, dass wir auch jetzt aktiv und handlungsfähig sind, wollen wir alle relevanten Maßnahmen des Verbandes bündeln und noch mehr aufeinander abstimmen.“
Die Klimaoffensive.RUHR weist auf die große Bedeutung klimapolitischer Ziele und regionaler Aktivitäten hin. Der Regionalverband Ruhr als Planungs- und Umweltverband ist mit seinen Ressourcen und Fachkompetenzen sehr gut dafür aufgestellt, die Metropole Ruhr im Hinblick auf Klimaschutz und Klimaanpassung zukunftsfähig zu entwickeln. Sowohl die bereits bestehende Strategie „Grüne Infrastruktur.RUHR“ als auch die bestehende Kooperation mit der Emschergenossenschaft in den RVR-Handlungsfeldern Freiraum- und Umweltschutz bieten viele Anknüpfungspunkte, den regionalen Klimaschutz und die Klimaanpassung voranzutreiben.
Es sollen neue Netzwerke entstehen, u.a. mit Bildungsträgern, Forschungsinstituten, dem Landesamt für Umwelt und Naturschutz, den Biologischen Station in der Region und lokalen Initiativen. Eine Zusammenarbeit rund um urbane Landwirtschaft und Umweltwirtschaft ist ebenfalls erwünscht. Martina Schmück-Glock: „Mit diesen neuen Netzwerken sollen zum Beispiel biologische Diversitätsstrategien der regionalen Artenvielfalt entwickelt werden. Im Idealfall nicht nur auf einer theoretischen oder wissenschaftlichen Ebene, sondern auch so, dass sie ganz konkret im Kleingartenverein umgesetzt und angewandt werden können.“
Die verschiedenen Großprojekte des RVR sorgen bereits seit vielen Jahren für aktiven Klimaschutz in der Region. Der RVR betreibt mit RVR Ruhr Grün auf rund zwanzig Prozent der Gesamtfläche der Metropole Ruhr nachhaltige und klimaangepasste Waldwirtschaft. Dadurch wird viel CO2 gebunden und Holz als nachhaltiger Baustoff bereitgestellt. Der RVR hat zuletzt beschlossen, mehr als 1.000 Hektar Waldflächen von der RAG ankaufen und diese entsprechend entwickeln. Auch der Radschnellweg Ruhr und die Erarbeitung eines Regionalen Mobilitätsentwicklungskonzept – beides mit Unterstützung und auf Initiative der RVR-SPD entstanden – werden künftig für eine weitere Reduzierung der klimaschädlichen CO2-Emissionen sorgen. „In der Sitzung der Verbandsversammlung wird auch das Regionale Radwegenetz beraten. Natürlich geht es vor allem darum, mit der Verknüpfung aller regionalen Zentren den Alltagsradverkehr zu verbessern. Aber damit einher geht auch ein ökologischer Aspekt mit Blick auf die NOX-Belastungen, die eingespart werden“, so Schmück-Glock.
Der Regionalplan Ruhr sichert die regionalen Grünzüge als klima-ökologische Ausgleichsräume sowie Standorte für erneuerbare Energien. Die Internationale Gartenausstellung IGA 2027 setzt auf allen Projektebenen innovative Maßnahmen für Klimaschutz und Klimaanpassung um. Im Projekt „Zukunft und Heimat: Revierparks 2020“ werden klimarelevante Maßnahmen der Grünen Infrastruktur im Wert von 28 Millionen Euro realisiert. Der Ankauf weiterer Halden und der geplante Ausbau der regionalen Haldenlandschaft ist ebenfalls dem integrierten und multifunktionalen Planungsansatz der Grünen Infrastruktur verpflichtet. „Hier geht es nicht nur um eine Aufwertung für Freizeit und Tourismus. Auch Naturschutz und Artenvielfalt spielen bei der zukünftigen Nutzung eine zentrale Rolle. Möglicherweise ebenso erneuerbare Energien, sofern das möglich ist“, erklärt die Fraktionsvorsitzende.
Der Antrag der SPD-Fraktion sieht vor, dass der alle zwei Jahre fortgeschriebene Umweltbericht Metropole Ruhr als strategische Grundlage für eine Klimaoffensive.RUHR dienen soll. Die Klimaoffensive.RUHR soll nicht isoliert, sondern in kooperativen Netzwerken arbeiten. Dazu gehört u.a. der Masterplan Klimaschutz, der bereits von den Handwerkskammern Dortmund, Düsseldorf und Münster und dem Regionalverband Ruhr unterzeichnet wurde. Dazu gehört auch der Runde Tisch Klimaanpassung des RVR.
Martina Schmück-Glock: „Mit der Klimaoffensive.RUHR wollen wir einerseits vorhandene Aktivitäten bündeln und noch stärker auf den Klimaschutz konzentrieren. Andererseits sollen sich neue Projekte von Anfang an stark auf Klimafragen ausrichten und entsprechende Bündnisse geschmiedet werden. So kann die Metropole Ruhr künftig einen noch größeren Beitrag leisten CO2 einzusparen und unsere Umwelt zu schützen, immer unter der Überschrift: Wir wollen die grünste Industrieregion der Welt werden!“