06. August 2020 Thema: Umwelt Von Gerd Drueten
In der Metropole Ruhr gibt es ausgedehnte Waldflächen, die vor allem für die Naherholung und eine gesunde Umwelt wichtig sind. Wir wollen unsere Wälder in Zeiten von Klimaveränderungen stärken, um unsere Region noch grüner und lebenswerter zu machen.
Waldpflege und Forstwirtschaft gehören zu den Kernaufgaben des Regionalverband Ruhr (RVR). Bäume und Wälder sind nicht nur schön anzusehen, sondern erfüllen besonders in dicht besiedelten Metropolregionen viele wichtige Funktionen. Sie dienen als Orte für Erholung und Freizeit, was gerade in Zeiten von Corona, von besonderer Bedeutung ist. Sie liefern Holz und sind damit auch wirtschaftlich wichtig. Außerdem haben sie einen positiven Einfluss auf das Klima in unserer Region. Dabei ist der RVR der größte kommunale Waldbesitzer in Deutschland. Dem Verband gehören mehr als 15.000 Hektar Freiflächen, davon allein 11.500 Hektar Wald. Das entspricht ungefähr der Fläche von 15.000 Fußballfeldern.
Sich um die Wälder in der Region zu kümmern, ist eine große Aufgabe, da es viele Herausforderungen gibt. Trockenheit, Schädlinge wie der Borkenkäfer und Stürme machen den Bäumen ordentlich zu schaffen. Wir als SPD-Fraktion setzen uns dafür ein, dass die Wälder mit möglichst natürlichen Mitteln möglichst widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse gemacht werden.
Um das zu erreichen, machen wir uns für folgende Punkte stark:
Wir wollen, dass der RVR seine Wälder vor allem nach ökologischen Gesichtspunkten pflegt und nicht die wirtschaftliche Verwertbarkeit des Holzes im Vordergrund steht.
Um den Bestand zu erhalten, müssen regelmäßig neue Bäume gepflanzt werden. Wir wollen, dass hierfür insbesondere gegen Klimaveränderungen unempfindliche Bäume eingesetzt werden. Baumarten wie die Küstentanne, die Douglasie, die Japanische Lärche oder die Amerikanische Roteiche passen sich vergleichsweise leicht an höhere Temperaturen und weniger Regen an.
Sogenannte Urwälder sind Baumbestände, die wir Menschen in Ruhe lassen und die sich komplett selbst regulieren und ihr natürliches Gleichgewicht finden. Wir wollen, dass geprüft wird, ob in den Wäldern des RVR solche Urwald-Flächen ausgewiesen werden können.
Wir setzen uns dafür ein, dass die Umweltpädagogik einen größeren Stellenwert bekommt. Der RVR soll diesen Bereich gemeinsam mit seiner Tochter Ruhr Grün, die für die Waldpflege zuständig ist, und den Kommunen ausbauen und weiterentwickeln. Das bedeutet: Enger mit Schulen, Hochschulen und Biologischen Stationen zusammenzuarbeiten.
Das RVR-Besucherzentrum im Heidhof in der Kirchheller Heide geht mit gutem Beispiel voran und hat sein umweltpädagogisches Angebot ausgebaut. Auch in den Duisburger Naturschutzgebieten sind neuerdings Ranger unterwegs, die die Menschen vor Ort über die Natur informieren und aufklären. So geht moderne Umweltpädagogik.
Ohne Artenvielfalt in der Natur können auch wir Menschen nicht leben. Bei Pflanzen spielen Insekten eine wichtige Rolle für die Bestäubung und Fortpflanzung. Und Insekten brauchen für ihre Nahrungssuche Blüten. Daher wollen wir Blühstreifen in der Metropole Ruhr fördern. Sie können auf den Flächen des RVR und der Kommunen vor allem an den Übergängen zwischen Waldrändern und Feldern angelegt werden. Bunte Blühstreifen sind ein wichtiger Lebensraum für die kleinen Vielflieger und auch für uns Menschen eine Bereicherung.
Gerd Drüten ist Mitglied im Vorstand unserer RVR-Fraktion und der Vorsitzende des Betriebsausschusses RVR Ruhr Grün. Er wohnt in Voerde im Kreis Wesel und ist Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion Wesel.