Martina Schmück-Glock ist unsere Fraktionsvorsitzende. Sie ist außerdem Auschussvorsitzende des Ausschusses für Klima, Umwelt und Ressourceneffizienz.
Modern und grün. Zukunftsfähig und lebenswert. Produktiv und nachhaltig. Das Ruhrgebiet ist auf dem Weg zur Grünsten Industrieregion der Welt. Nun hat das Ruhrparlament mit der „Regionalen Strategie Grüne Infrastruktur“ die nächsten konkreten Schritte beschlossen.
In einer so dicht besiedelten Region wie dem Ruhrgebiet zeigt sich besonders deutlich, dass Natur, Wohlstand und Lebensqualität untrennbar miteinander verbunden sind. Die Folgen des Klimawandels sind unmittelbar spürbar. Wenn zum Beispiel große Regenmengen in Keller laufen, weil es keine Freiflächen gibt, auf denen sie versickern können. Wenn die Innenstädte sich im Hochsommer extrem aufheizen, weil kein Grün Schatten spendet oder durch Luftschneisen kein frischer Wind in die Städte weht.
Gleichzeitig wollen die mehr als fünf Millionen Menschen weiterhin gut leben und arbeiten. Deswegen wollen wir gemeinsam mit den Städten und Kreisen im Ruhrgebiet bis 2035 die „Grünste Industrieregion der Welt“ werden. Festgeschrieben haben wir diese Vision in der „Charta Grüne Infrastruktur“, die das Ruhrparlament im September 2022 verabschiedet hat.
Grüne Infrastruktur – das sind Wälder, Grünzüge, kleine und große Parkanlagen, Gärten, aber auch Straßenbäume, Gründächer und sogar Balkonkästen. Daneben gibt es die die „blaue Infrastruktur“, das sind Bäche, Flüsse, Seen und sonstige Gewässer. Beide sind wichtige Elemente der Daseinsvorsorge und ihre Weiterentwicklung und Verknüpfung soll dazu beitragen, die Lebensqualität in unserer Region auch in Zukunft zu sichern.
Als SPD sind wir davon überzeugt, dass Klimaanpassung und Lebensqualität zwei Seiten derselben Medaille sind, und beteiligen uns aktiv an der Umsetzung der Ziele.
Nun haben der RVR und das Ruhrparlament die nächste Stufe erklommen und die erste „Regionale Strategie Grüne Infrastruktur“ beschlossen und vorgestellt. Was ein wenig sperrig klingt, bedeutet vor allem, dass nun Schritt für Schritt aus der Vision Wirklichkeit gemacht wird.
Hier sind sich Dr. Frank Dudda, Mitglied unserer SPD-Fraktion, Oberbürgermeister der Stadt Herne und Vorsitzender des Ruhrparlaments, Garrelt Duin, der neue Regionaldirektor des RVR und ehemalige NRW-Wirtschaftsminister, und Nina Frense, die zuständige Dezernentin für Umwelt und Grüne Infrastruktur im RVR, absolut einig: „Wir haben aus einer großen Vision 27 Handlungsziele entwickelt und setzen diese nun ganz konkret vor Ort um.“
Hier zeigt sich, wozu Politik und Verwaltung gemeinsam in der Lage sind. Wir können ganz real etwas verändern – das ist das, was uns als SPD antreibt.
Fünf Leitthemen bestimmen die Strategie.
1. Lebensqualität
Freiräume sind Lebensräume. Die Grün- und Freiräume werden weiter vernetzt. Sie bestimmen wesentlich die Lebensqualität, sorgen für sozialen Zusammenhalt, Wohlbefinden und Gesundheit. Das gilt für alle Menschen und für jeden Stadtteil.
2. Klimaanpassung
Der Klimawandel findet längst statt. Grüne Infrastruktur ist entscheidend um die Folgen zu mildern und uns gut zu wappnen. Ein dichtes Netz aus Grüner und blauer Infrastruktur hilft bei Starkregen, Hochwasser und Hitze. Mehr freie Flächen, weniger Versiegelung. Das Ruhrgebiet wird zur Schwammregion, in der Regenwasser dort versinkt, wo es fällt, zur Kühlung beiträgt und Hitzeinseln verhindert.
3. Artenvielfalt
Grüne Infrastruktur ist Lebensraum für Tiere. Durch „Ko-Habitation“ schaffen wir Räume, die für Menschen und Tiere gleichermaßen lebenswert sind. Dadurch wollen wir die Artenvielfalt erhalten und fördern sowie intakte Ökosysteme ermöglichen.
4. Umweltgerechtigkeit
Die Stadtteile in unserer Region wurden in den vergangenen Jahrzehnten unterschiedlich stark beansprucht und belastet. Lärm, Luftverschmutzung und Bebauungsdichte sind ungleich verteilt. Grüne Infrastruktur soll in allen Stadtteilen für mehr Lebensqualität sorgen, unabhängig vom Wohnort und vom Einkommen. So leistet sie einen Beitrag für mehr Gerechtigkeit. Mobilität setzt auf kurze, nutzungsfreundliche Wege.
5. Zirkuläres Bauen und Wirtschaften
Nichts hält ewig, auch kein Bauwerk. Eine zirkuläre Baukultur plant ein, dass Baustoffe möglichst erneut verwendet werden können. Mehr Wiederverwendbarkeit und weniger Müll – Nachhaltigkeit als Grundprinzip. Grüne Infrastruktur sorgt nicht nur für mehr Gesundheit, sondern steigert beispielsweise auch die Attraktivität für Touristen. Bodenschutz lässt nicht nur Regen besser versickern, sondern ermöglicht auch die Produktion von Nahrungsmitteln usw..
Wir begreifen unsere Region als ein System, in dem Leben, Wirtschaften, Arbeiten und Natur untrennbar miteinander verbunden sind. Eine nachhaltige regionale Wertschöpfung kommt allen zugute.
Von der Vision zur Wirklichkeit. Wir sind auf dem Weg.