Dr. Frank Dudda ist der Vorsitzende der Verbandsversammlung. Er ist Oberbürgermeister der Stadt Herne.
Spannend und unfertig, das ist die Metropole Ruhr. Wir laden junge Menschen ein, die Zukunft mitzugestalten. Zum Beispiel in einem IBA-Nachfolgeprojekt.
Vor rund zwei Jahren wurde das Ruhrparlament zum ersten Mal direkt gewählt. Seitdem verfolgen wir das Ziel, das Ruhrgebiet zur grünsten Industrieregion der Welt zu entwickeln. Es ist beeindruckend, wie weit wir mittlerweile gekommen sind und wie positiv unsere Arbeit in der Region wahrgenommen wird.
Junge Menschen begeistern
Wenn wir junge Menschen erreichen und begeistern wollen, müssen wir die Geschichte der Region neu erzählen. Das Leitziel „Grünste Industrieregion der Welt zu werden“ bringt es auf den Punkt: Wir bauen eine Region des 21. Jahrhunderts, die klimafreundliche Industrie fördert, die spannende Zukunftsthemen von E-Mobilität bis Wasserstoff bündelt und die eine hohe Lebensqualität bietet. Eine Region, die als Hotspot der Kreativen junge Menschen anzieht und die alte Innovationsschmiede Ruhr neu belebt.
Spannend und unfertig
Deswegen ist die SPD im Ruhrgebiet die Partei der jungen Menschen. Uns ist wichtig, dass sie Ausbildungsplätze und Arbeit in modernen, zukunftsweisenden Berufen finden und gute Studien- und Fortbildungsmöglichkeiten bekommen. Die Metropole Ruhr ist so spannend, dass junge Leute hierher wollen. Gleichzeitig ist sie noch so „unfertig“, dass sie innovativ weiterentwickelt werden kann. Es gibt für die nachfolgenden Generationen also viel Gestaltungsspielraum und zwar in zentralen Zukunftsfeldern, die alle Bausteine auf dem Weg zur grünsten Industrieregion sind. Die sieben Handlungsfelder reichen von Klima, Energie und Verkehr über Industrie, Umwelt und Gesundheit bis zu Biodiversität.
Wasserstoff für alle
Nehmen wir das Beispiel Wasserstoff: Wir haben als Region von Anfang an darauf gesetzt nationale Bedeutung bei diesem Thema zu bekommen. Das funktioniert aber nur, wenn alle 53 Städte dort andocken und ihren Teil dazu beitragen. Ein Wirtschaftsinstitut hat uns einem Rankingverfahren unterzogen und bescheinigt, dass das Ruhrgebiet die Wasserstoff-Region Nummer eins ist.
Hier entstehen gerade neue Wertschöpfungsketten und neue zukunftsfähige Arbeitsplätze und gleichzeitig tragen wir damit zum Klimaschutz bei und sorgen dafür, dass die Region lebenswerter wird. Wir waren uns einig, dass wir als Region unsere Kräfte bündeln müssen und haben daher eine regionale Koordinierungsstelle geschaffen, die sowohl die Interessen der Wirtschaft als auch die Planungskompetenz des RVR einbezieht.
Von der IGA zum IBA-Nachfolgeprojekt
Was die Region antreibt, sind Kultur, Architektur und Dataorientierung. Dazu gehören auch Großereignisse wie die Kunstbiennale Manifesta 2026 und die Internationale Gartenausstellung IGA 2027, die uns einen weiteren Schub insbesondere rund um unsere grüne Infrastruktur verleihen wird. Für die Entwicklung der Region wäre es zudem förderlich, wenn die Dekade mit einem weiteren großen Projekt abgeschlossen wird: Einem Nachfolgeprojekt der Internationalen Bauausstellung Emscher Park (IBA), die von 1989 bis 1999 viel fürs Ruhrgebiet erreicht hat, insbesondere im Bereich sozialer Stadtentwicklung.
Brachflächen werden gebraucht
Nach wie vor liegen große Flächen brach – ehemalige Industrieareale, deren Böden so belastet sind, dass sie nur mit öffentlicher Förderung entwickelt werden können. Diese Flächen brauchen wir, wenn wir die Wirtschaft klimagerecht und zukunftsfähig umbauen wollen. Deswegen setze ich mich für ein IBA-Nachfolgeprojekt von Duisburg bis Hamm und von Wesel bis Hattingen ein, das Zukunftsfelder auf alten Arealen neu errichtet. Das wäre ein weiterer konsequenter Schritt auf dem Weg zur grünsten Industrieregion der Welt.
Dr. Frank Dudda ist Oberbürgermeister der Stadt Herne und Vorsitzender des Ruhrparlaments