26. September 2022 Thema: Wirtschaft Von Miriam Lemmert
Die Konferenz „Digital Health in der Metropole Ruhr“ hat gezeigt, dass ein funktionierendes Netzwerk entscheidend für den Erfolg der Gesundheitsbranche ist. Ein gutes Beispiel auch für andere Arbeitsfelder.
Im Sommer veranstalteten der RVR und die FernUniversität Hagen eine erfolgreiche erste Konferenz, um einen Überblick zum Stand der Digitalisierung in der Gesundheitsbranche in unserer Region zu erhalten. Die SPD-Fraktion will das Thema Gesundheit in der Region weiter stärken und hat nicht zuletzt dafür gesorgt, dass der Bereich Gesundheitswirtschaft im aktuellen Koalitionsvertrag beim RVR steht.
Die Gesundheitsbranche hat sich zu einem zentralen Wirtschaftsfaktor in der Metropole Ruhr entwickelt. Mit dreißig Milliarden Euro Jahresumsatz und mehr als 330.000 Beschäftigten in fast als 6.700 Unternehmen trägt sie ein Fünftel zum Bruttoinlandsprodukt der Region bei. Neben Kliniken, Praxen, Apotheken und Krankenkassen zählen Unternehmen aus den Bereichen Pharma- und Medizintechnik, Sozialwesen, Pflege, Sport und Wellness dazu.
Technologische Entwicklung und Vernetzung spielen in dieser Branche eine besonders große Rolle. Sowohl in Bezug auf die wirtschaftliche Bedeutung der Branche als auch in Bezug auf eine zeitgemäße Gesundheitsversorgung kommt der Digitalisierung eine zentrale Bedeutung zu.
Die Zusammenarbeit innerhalb der regionalen Gesundheitsbranche ist bereits auf einem guten Weg. Das zeigt MedEcon Ruhr, ein Netzwerk aus 170 Unternehmen und Einrichtungen mit Sitz auf dem Bochumer Gesundheitscampus. Diese Zusammenarbeit wollen wir weiter stärken. Die Corona-Pandemie hat uns allen gezeigt, wie wichtig und herausfordernd die Kooperation der Akteure in diesem Bereich ist. Auch die Gesundheitsämter in den Städten und Kreisen der Region gehören dazu.
Im Anschluss an den erfolgreichen Kongress „Digital Health“ hat der RVR-Ausschuss für Digitalisierung, Bildung und Innovation die Verwaltung daher beauftragt, sich an der Einrichtung einer regionalen Koordinierungsstelle rund um das Thema Digitalisierung zu beteiligen. Es geht darum alle wichtigen Akteure einzubeziehen, um die anstehenden Herausforderungen von Corona über Fachkräftemangel bis zu neuen gesetzlichen Bestimmungen gemeinsam zu bewältigen.
Der RVR muss hierfür kein neues Büro einrichten. Schließlich gibt es mit der MedEcon Ruhr GmbH, die ebenfalls an der Konferenz beteiligt war, bereits eine gut funktionierende und fachlich versierte Netzwerkkoordinatorin, die diese Aufgabe übernehmen könnte. Gemeinsam mit dem Projektbüro Digitale Metropole Ruhr beim RVR könnte eine solche Koordinierungsstelle langfristig eine Vernetzung mit den Gesundheitsämtern der Städte und Kreise sicherstellen.
Der RVR als regionaler politischer Akteur kann dazu beitragen, das bestehende Netzwerk weiter auszubauen und die Ebene der kommunalen Verwaltungen einzubeziehen. Bei der Digitalisierung in der Gesundheitsbranche liegt es auf der Hand, dass eine gute Kooperation aller Beteiligten einen wichtigen Beitrag leisten kann, die Branche für die Zukunft gut aufzustellen.
Aber auch in anderen Bereichen, wie zum Beispiel Bildung und Soziales, gewinnen funktionierende Netzwerke immer mehr an Bedeutung. Auch hier kann der RVR eine initiierende und zusammenführende Rolle in der Metropole Ruhr übernehmen.
Die Juristin Miriam Lemmert aus Dortmund ist digitalpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion und Mitglied im Ausschuss für Digitalisierung, Bildung und Innovation.
Fotos: ©SPD im Ruhrparlament