20. August 2018 Thema: Allgemein Von SPD-Fraktion
Ihre Industriekultur ist das, was die Metropole Ruhr einzigartig macht. Das hat sich inzwischen herumgesprochen und es ist fast eine Selbstverständlichkeit, dass wir uns hier in umgebauten und oft bunt beleuchteten Industriekathedralen treffen um gemeinsam zu arbeiten, zu feiern oder Wände hochzuklettern. Zur Route der Industriekultur gehören das Welterbe Zollverein, die Bochumer Jahrhunderthalle, der Landschaftspark Duisburg-Nord und viele andere spannende Orte. Per Rad lassen sie sich, verbunden zum Beispiel durch alte Bahntrassen, erkunden und immer neue Seiten unserer wandelbaren Region entdecken.
Ein dichtes Netz von mehr als 1200 Radwege-Kilometern durchzieht die gesamte Metropole Ruhr. Jenseits des normalen Straßenverkehrs bieten gut ausgebaute ehemalige Bahntrassen und schöne Kanaluferwege die Möglichkeit, sich den Industriedenkmälern mal von einer anderen Seite zu nähern, vorbei an Hinterhöfen, grünen Gärten und anderen oft unbekannten Seiten.
Das Radwegenetz wird immer weiter ausgebaut und zurzeit unter der Marke „Radrevier Ruhr“ neu aufgestellt. Zu den großen Radfernwegen gehören der RuhrtalRadweg und die Römer-Lippe-Route, die wir in den ersten beiden Folgen unserer Sommerradelserie vorgestellt haben. Die Route der Industriekultur ist der dritte Radfernweg im Bunde.
Wer sich mit dem Rad auf die Route der Industriekultur begibt, erlebt eine einzigartige Abwechslung von erholsamer Natur und faszinierender industrieller Geschichte. Unterwegs bieten Hofcafés, Spielplätze, Büdchen und Infozentren ausreichend Gelegenheiten durchzuschnaufen und sich mit einem Imbiss zu stärken. Orientieren können sich Radler am Logo der Route der Industriekultur, das die alten Beschilderungen des Emscher Park Radweges und der Regionalen Radwege auf dem früheren Rundkurs Ruhrgebiet abgelöst hat.
Die ehemaligen Bahnlinien wie Erzbahntrasse, Rheinische Bahn, Nordsternweg, HOAG-Bahn, u.a. bilden die Verbindungswege zwischen den Industriedenkmälern. Manchmal erlauben alte Stellwerke, Signalanlagen oder andere Zeitzeugen einen Blick zurück in die Vergangenheit der Region. Wer auf den alten neuen Wegen entlangradelt, bekommt einen Eindruck davon, wie eng vernetzt Kohle- und Stahlindustrie damals waren und dass sie einst die ganze Region prägten. Die Erzbahntrasse verbindet die Jahrhunderthalle in Bochum mit dem Rhein-Herne-Kanal im Landschaftspark Hoheward an der Grenze von Recklinghausen, Herten und Gelsenkirchen. Von dort aus ist es nicht weit zur Zoom Erlebniswelt in Gesenkirchen.
Die Rheinische Bahn durchzieht das westliche Ruhrgebiet von Essen bis Duisburg. Sie verläuft parallel zur A 40 und wird in den nächsten Jahren zum ersten Radschnellweg (RS 1) ausgebaut. Die zwölf Kilometer lange HOAG-Bahn, die ihren Namen von der „Hüttenwerke Oberhausen Aktien Gesellschaft“ hat, verbindet Oberhausen und den Rheinhafen in Duisburg-Walsum. Vom Weltkulturerbe Zollverein bis zur Zeche Nordstern sind es auf dem Nordsternweg nur fünf Kilometer. Empfehlenswert ist ein Stopp auf der Schurenbachhalde, die einen tollen Rundblick über das Herz der Metropole Ruhr erlaubt.
Der warme Sommer bietet sicherlich noch etliche Möglichkeiten, sich aufs Rad zu schwingen und durch die ein oder andere Tour zu erfahren, welche besonderen Spuren der Wandel vor der eigenen Haustür hinterlassen hat.
Hier erfahren Sie mehr:
Route der Industriekultur per Rad
Slider: Halde Hoheward in Herten (Foto: radrevier.ruhr/Jochen Tack)