30. Juni 2017 Thema: Allgemein Von SPD-Fraktion
In der Verbandsversammlung des Regionalverbands Ruhr (RVR) wurde heute der erste Umweltbericht für die Metropole Ruhr vorgestellt. Er zeigt an vielen Stellen Handlungsbedarf, den die Region nur gemeinsam bewältigen kann.
Zusammenarbeit ist das, was unsere Region zur Metropole macht. Darin sind sich die unterschiedlichsten Akteure auf den unterschiedlichsten Ebenen schon lange einig und haben immer wieder eindrucksvoll bewiesen, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. „Was in der Stadtentwicklung, der Wirtschaftsförderung, im Tourismus und vielen anderen Bereichen längst selbstverständlich ist, findet nun auch im Bereich Umwelt statt: Kooperation“, erklärt Martina Schmück-Glock, die Vorsitzende der SPD-Fraktion im RVR.
Die Umweltdezernentinnen und -dezernenten der elf kreisfreien Städte, der vier Kreise und des Regionalverbandes Ruhr (RVR) haben 2015 beschlossen, einen gemeinsamen Bericht zur „Lage der Umwelt in der Metropole Ruhr“ zu erarbeiten und anlässlich der „Europäischen Grünen Hauptstadt – Essen 2017“ zu veröffentlichen. Von Anfang an bestand Einigkeit, dass der Bericht fortgeschrieben werden soll und 2019 der zweite Umweltbericht erscheint.
Der nun vorgelegte und von der Verbandsversammlung des RVR begrüßte Bericht besteht aus drei Teilen. Im ersten Teil werden die „Europäische Grüne Hauptstadt Essen 2017“, die „Grüne Infrastruktur Ruhr“ des RVR und die Bottroper „Innovation City Ruhr“ vorgestellt. Drei Beispiele, die zeigen, dass integrierte umweltpolitische Strategien und Konzepte erfolgreich Impulse setzen und sich als Vorbilder für künftige Projekte eignen.
Der zweite Teil des Umweltberichts macht eine Bestandsaufnahme der regionalen Umweltsituation. Eine Arbeitsgruppe der Umweltdezernentinnen und -dezernenten und des RVR wählte 15 Umweltindikatoren aus, mit denen Gutachter den Ist-Zustand bewertet und Empfehlungen für die künftige Umweltpolitik gegeben haben. Zu den 15 Indikatoren gehören u.a. Klimaschutz, Energieverbrauch, Erneuerbare Energien, Verkehr, Luft, Lärm und Flächenverbrauch.
Unterm Strich sind die Befunde für die Metropole Ruhr verbesserungswürdig. Es sind erhebliche Veränderungen notwendig, die nur integriert und gemeinsam erreicht werden können. „Der Bericht zeigt, dass noch viel zu tun ist, aber dass wir auf dem richtigen Weg sind. Gerade das Thema Umwelt zeigt, wie eng alle Faktoren miteinander verwoben sind. Nebeneinander an Einzelthemen zu werkeln, ist Vergangenheit. Die Zukunft gehört der Zusammenarbeit“, so Martina Schmück-Glock.
Die Schadstoffbelastungen der Luft und die verbindlichen Klimaschutzziele zum Beispiel stellen für die Metropole Ruhr teilweise eine extreme Herausforderung dar. Diese Themen sind eng mit dem großen Thema Mobilität verknüpft. „Das betrifft uns alle und es ist selbstverständlich, dass wir diese Themen gemeinsam angehen müssen“, so Bruno Sagurna, der umweltpolitische Sprecher und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion. Der Bericht nennt als Ziel im Bereich Mobilität Anteile von jeweils 25 Prozent für Auto, ÖPNV, Fahrrad und Fußgänger. Die Wirklichkeit ist von diesen Werten meilenweit entfernt, der Individualverkehr dominiert deutlich. „Die Aufgaben, die vor uns liegen, sind gewaltig. Mit dem Ausbau der Radinfrastruktur haben wir uns auf den Weg gemacht. Der Radschnellweg RS1 zeigt, wohin die Reise gehen muss. Und für eine verbesserte Vernetzung mit dem ÖPNV haben wir darüber hinaus einen politischen Arbeitskreis mit den Verkehrsverbünden VRR und NWL gegründet“, so Bruno Sagurna.
Im dritten Teil zieht die Arbeitsgruppe Bilanz und schlägt vor, vier übergreifende Schwerpunktthemen zur Grundlage der weiteren Zusammenarbeit zu machen. 1. Mobilität und Lebensqualität, 2. Grüne Infrastruktur Ruhr, 3. Umweltwirtschaft und 4. Umweltgesundheit und Umweltgerechtigkeit. Martina Schmück-Glock: „Die vier Bereiche zeigen, dass es nicht um Wohlfühlthemen geht, um die wir uns kümmern können, wenn sonst nichts mehr zu tun ist, sondern dass sie den Alltag jedes einzelnen betreffen. Im Idealfall bedeutet das bessere Alternativen zum PKW, weniger Stau, geringere Umweltbelastung. Insofern ist der erste Umweltbericht eine gute Basis, um an der Gestaltung unseres Alltags gemeinsam weiterzuarbeiten. Wir sind auf den zweiten Umweltbericht 2019 gespannt.“