06. Juni 2016 Thema: Allgemein Von SPD-Fraktion
7. Juni 2016
Was gestern noch Opel war, ist heute Mark 51°7. Zurzeit entstehen auf dem ehemaligen Opel-Gelände in Bochum 70 Hektar modernste Industrie- und Gewerbefläche. Nicht zuletzt die Logistikbranche wird hier in Zukunft eine große Rolle spielen. Für die Metropole Ruhr und NRW wird das Thema Logistik immer wichtiger. Grund genug für die SPD im Regionalverband Ruhr, die Fraktionssitzung Anfang Juni auf das Gelände von Mark 51°7 zu verlegen.
51°7 steht dabei für die geografischen Koordinaten und soll bewusst viele Assoziationen wecken. Bevor die Fraktionsmitglieder sich mit der rasanten Entwicklung in Bochum beschäftigten, berichtete Katja Kirmizikan über die Bedeutung der Logistik für Nordrhein-Westfalen. Die Rechtsanwältin ist Vorsitzende der AG Logistik der NRW-SPD. Die Zahlen sind beeindruckend: 270.000 Beschäftigte erarbeiten in der nordrhein-westfälischen Logistikbranche 70 Milliarden Euro Umsatz. Tendenz steigend.
„Dabei ist die Metropole Ruhr eine zentrale Drehscheibe. Wir müssen uns als SPD mit den Entwicklungen in der Logistik beschäftigen und sie offensiv politisch gestalten“, erklärt Martina Schmück-Glock, Vorsitzende der SPD-Fraktion im RVR. Dabei geht es in unserer dicht besiedelten Region darum, sowohl die wirtschaftlichen Erfordernisse als auch die Interessen der Wohnbevölkerung zu berücksichtigen. Das kann nicht zuletzt durch einen sinnvollen und ausgewogenen Modal Split gelingen. Als Modal Split wird die Verteilung des Verkehrsaufkommens auf Straßen, Schienen, Wasser- und Radwege bezeichnet. „Straßenausbau allein kann den wachsenden Verkehr nicht bewältigen. Wir brauchen hochinnovative Lösungen, die alle Verkehrswege einbeziehen“, so Martina Schmück-Glock. Das gilt vor allem für die letzte Meile vor der Haustür der Kunden.
In der Metropole Ruhr arbeiten inzwischen 190.000 Beschäftigte in 4.000 Logistikunternehmen. Ebenfalls: Tendenz steigend. „Zu den Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen, gehört auch die Qualität der Arbeit in der Logistikbranche. Schließlich steht die SPD für faire Löhne und faire Arbeitsbedingungen. Ein Zukunftsmarkt braucht zukunftsfähige Arbeitsplätze“, betont die Fraktionsvorsitzende. Zur Zukunftsfähigkeit gehört auch, die Auswirkungen auf die Umwelt zu berücksichtigen. Martina Schmück-Glock: „Mehr Logistik heißt nicht automatisch mehr Straßenverkehr und mehr Luftverschmutzung, sondern mehr intelligente Lösungen für die gesamte Mobilität. Darum muss es uns gehen.“
Bochum Perspektive 2022 ist die GmbH, die Mark 51°7 aufbereitet und vermarktet. Geschäftsführer Enno Fuchs erläuterte den Fraktionsmitgliedern die aktuellen Entwicklungen. Ende 2014 wurde der Opel-Standort geschlossen, inzwischen sind alle Gebäude entkernt, der Rückbau hat begonnen. Ab 2017 entsteht auf einer Teilfläche von 140.000 Quadratmetern ein neues DHL-Paketzentrum mit bis zu 600 sozialversicherungspflichtigen und tarifgebundenen Arbeitsplätzen. Und das ist erst der Anfang. Martina Schmück-Glock: „So sieht der Strukturwandel in der Metropole Ruhr heute aus. Wir wollen die Chancen, die sich dadurch bieten, nutzen, um die Region weiter voranzubringen.“
Ein anschließender Rundgang über das Gelände zeigte eindrucksvoll, wie weit die Arbeiten bereits sind.
Fotos: Michael Gustrau/RVR-SPD