30. Juli 2020 Thema: Umwelt Von Julia Kahle-Hausmann
Die ersten Überlegungen zur Internationalen Gartenausstellung 2027 gab es im Jahr 2013. Im Frühjahr 2016 hat der RVR die Bewerbung abgegeben, Ende 2016 erhielt das Ruhrgebiet den Zuschlag. Nach Berlin 2017 ist also die Metropole Ruhr der nächste Austragungsort für das grüne Großereignis. Die SPD-Fraktion im RVR hat die Pläne von Anfang an unterstützt.
Bereits mit der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park und der Kulturhauptstadt 2010 haben wir die gute Erfahrung gemacht, dass die gesamte Region langfristig von solchen Großereignissen profitieren kann.
Die IGA 2027 wird in der gesamten Metropole Ruhr stattfinden und sichtbar sein. Sie ist dezentral mit drei räumlichen Schwerpunkten organisiert: Die Hauptstandorte sind der „Rheinpark“ in Duisburg, die „Zukunftsinsel“ in Gelsenkirchen und „Emscher nordwärts“ in Dortmund.
Viele weitere Gärten und Landschaftsparks aus dem ganzen Ruhrgebiet präsentieren sich bei der IGA und werden über Themenrouten miteinander verbunden. Um die Internationale Gartenausstellung zu einem nachhaltigen Erfolg zu machen, kommt es auf gutes Teamwork in der gesamten Region an. Die IGA wird einen riesigen Landschaftsraum umfassen. Da kann es natürlich keinen Zaun geben. Hierfür wird extra ein modernes Ticketing-System entwickelt.
Wir als SPD-Fraktion im Ruhrparlament unterstützen die IGA 2027, weil sie viele Chancen für die Metropole Ruhr bietet. Es handelt sich dabei nämlich nicht um eine „Blümchen-Schau”, sondern um konkrete Impulse für unsere gemeinsame Zukunft. Und das auf internationalem Niveau. Im Mittelpunkt stehen städtebauliche Ideen und Projekte rund um die Frage „Wie wollen wir morgen leben?“
Wir wollen, dass die IGA 2027 handfeste Antworten gibt, wie wir mit den Folgen des Klimawandels umgehen können. Das betrifft die gesamte Region: die Menschen, die Unternehmen und die Infrastruktur, nicht zuletzt die Mobilität. Wir wollen gute und lebenswerte Lösungen für alle Menschen, unabhängig vom sozialen Status. Das Ruhrgebiet klimagerecht umzubauen, muss gleichzeitig bedeuten, sozial gerecht umzubauen. Dafür stehen wir.
Uns ist wichtig, dass die IGA die Bedingungen vor Ort einbezieht. Was macht die Metropole Ruhr aus? Zum Beispiel alte und neue Halden, die Revierparks, der Umbau der Emscher, Industriebrachen und die ausgeprägte Kleingartenkultur. All das gehört für uns zu einem mehrjährigen Großprojekt dazu.
Es gibt mit den Stadt- und Revierparks, den Botanischen Gärten und regionalen Grünzügen bereits heute viele wichtige Grünflächen. Wir wollen, dass diese Flächen durch die IGA aufgewertet und noch besser vernetzt werden. Bereits heute gehört zum Image des Ruhrgebiets auch, dass es „hier ganz schön grün ist“. Wir streben an, dass unsere Region bis 2027 zur grünsten Industrieregion der Welt wird.
Das Ruhr-Forschungsinstitut für Innovations- und Strukturpolitik (RUFIS) der Ruhr-Universität Bochum hat in einer Studie bestätigt: Die IGA 2027 wirkt sich positiv auf die Wirtschaft im Ruhrgebiet und im Land NRW aus. Das Institut erwartet insgesamt 9000 neue Arbeitsplätze, von denen über siebzig Prozent in der Region bleiben.
Der Effekt auf Produktion und Einkommen wird laut Studie bis zu 800 Millionen Euro betragen. Davon soll die Metropole Ruhr mit 656 Millionen Euro profitieren. Für bestimmte Branchen wie den Tourismus, Wohnungsbau sowie Garten- und Landschaftsbau ist durch die IGA ein überdurchschnittlicher Boom zu erwarten.
Die IGA 2027 kann einen großen Beitrag leisten, das Ruhrgebiet ökologisch und ökonomisch zukunftsfähig zu machen. Wenn wir in der Region gute Teamarbeit leisten und den Umbau sowohl klima- als auch sozial gerecht gestalten.
Julia Kahle-Hausmann ist für unsere Fraktion Mitglied im Betriebsausschuss Ruhr Grün und im Aufsichtsrat der IGA-Gesellschaft. Außerdem sitzt sie im Rat der Stadt Essen