12. Juli 2017 Thema: Allgemein Von SPD-Fraktion
Die Route der Industriekultur symbolisiert in einzigartiger Weise die Wandlungsfähigkeit der Metropole Ruhr. Rund um Hochöfen, Gasometer und Fördertürme sind moderne Arbeitsplätze und attraktive Schauplätze entstanden. Ein neuer Vertrag zwischen dem Regionalverband Ruhr und dem Land NRW schafft für die fünf Großstandorte der Route Planungssicherheit bis 2026.
Im Mai hatten der RVR und der damalige Bauminister Michael Groschek sowie der damalige Umweltminister Johannes Remmel den Vertrag über die Förderung der fünf Großstandorte der Route der Industriekultur unterschrieben. Anfang Juli hat die Verbandsversammlung des RVR den Standortverträgen und der ausgehandelten Verteilung der Mittel zugestimmt. 2006 war der erste Vertrag unterzeichnet worden. Nun engagieren sich der RVR und das Land NRW noch stärker als bisher an den Großstandorten. Die Unterstützung des Landes steigt von 3,6 auf 5,6 Millionen Euro, der Zuschuss des RVR von 2,5 auf 3,9 Millionen Euro im Jahr. „Wir freuen uns, dass der neue Vertrag den großen Standorten der Route der Industriekultur Planungssicherheit für ganze zehn Jahre verschafft“, erklärt Martina Schmück-Glock, die Vorsitzende der SPD-Fraktion im RVR.
So stehen pro Jahr 9,5 Millionen Euro für die fünf Standorte bereit. Der Landschaftspark Duisburg-Nord erhält knapp drei Millionen Euro jährlich, der Gasometer Oberhausen 845.000 Euro, das Welterbe Zollverein Essen mit Zeche und Kokerei knapp vier Millionen Euro, die Jahrhunderthalle Bochum rund 900.000 Euro und die Kokerei Hansa in Dortmund rund 855.000 Euro.
Die Route der Industriekultur erschließt auf einem 400 Kilometer langen Rundkurs das industriekulturelle Erbe der Metropole Ruhr. Im letzten Jahr besuchten 6,5 Millionen Menschen die 25 Ankerpunkte, davon 3,7 Millionen die fünf Großstandorte. An den Orten der Industriekultur treffen sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unserer Region. Das lockt viele Touristen an und bietet phantastische Kulissen für Feste und Festivals. Parallel haben sich viele Schauplätze der Industriekultur zu Standorten für Bildung, Kultur und innovative Unternehmen mit zukunftsfähigen Arbeitsplätzen entwickelt.
So wurde bereits 1995 rund um ein ehemaliges Verwaltungsgebäude der Hattinger Henrichshütte das Technologie- und Gründerzentrum Hattingen gegründet. Dort arbeiten zwanzig technologieorientierte Unternehmen, die an vielen Stellen miteinander kooperieren, Tür an Tür.
Die Kultur Ruhr GmbH, die für die Ruhrtriennale, das ChorWerk Ruhr, die Urbanen Künste Ruhr und die Tanzlandschaft Ruhr verantwortlich ist, hat seit Anfang dieses Jahres ihren Sitz im Bochumer Westpark, der die Jahrhunderthalle umgibt.
Ab dem kommenden Wintersemester lernen 500 Foto- und Designstudierende der Essener Folkwang-Universität in einem Neubau auf dem Gelände von Zollverein und können sich von dem kreativen Umfeld dort inspirieren lassen.
„Diese Beispiele zeigen eindrucksvoll, wie wandlungsfähig die Metropole Ruhr ist. Die Route der Industriekultur verbindet heute das Gestern mit dem Morgen“, so Martina Schmück-Glock.