30. Juni 2018 Thema: Allgemein Von SPD-Fraktion
Die SPD-Fraktion im RVR begrüßt den Masterplan Klimaschutz als weiteren Schritt auf dem Weg zur Grünen Industrieregion, in der die Wirtschaft einen wachsenden Beitrag zum Umweltschutz leistet. Entscheidend ist, den Klimaschutz mit anderen Vorhaben wie dem Regionalplan und der IGA 2027 zu verbinden.
Klimaschutz ist eine wichtige Aufgabe, gerade auch für eine polyzentrale Metropole mit hoher Unternehmens- und Verkehrsdichte. Der Regionalverband Ruhr (RVR) und das Handwerk Region Ruhrgebiet sind sich ihrer Verantwortung bewusst und haben daher einen Masterplan Klimaschutz vereinbart, der bis 2023 umgesetzt werden soll. Die Handwerkskammern Dortmund, Düsseldorf und Münster sowie die elf regionalen Kreishandwerkerschaften haben sich mit dem RVR auf eine enge Zusammenarbeit verständigt, um regionale und kommunale Klimaschutzziele zu erreichen.
„Wir begrüßen den Masterplan Klimaschutz, weil sich die Metropole Ruhr nur gemeinsam mit der Wirtschaft zur grünsten Industrieregion der Welt entwickeln kann“, erklärt Julia Kahle-Hausmann, Mitglied im Rat der Stadt Essen und im Betriebsausschuss RuhrGrün des RVR. Der zehnseitige Masterplan erläutert die Ziele und den Zweck der Zusammenarbeit und beschreibt fünf konkrete Handlungsfelder, die den Klimaschutz ins Visier nehmen.
Das Handwerk spielt in dreierlei Hinsicht eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz. Es geht einerseits darum, den Energieverbrauch der Betriebe selbst zu senken, und andererseits die Kompetenzen des Handwerks zu nutzen, um Klimaschutzmaßnahmen vor Ort umzusetzen. Drittens profitieren Wirtschaft und regionale Wertschöpfung davon, wenn wir unsere Kompetenzen im Bereich Klima- und Umweltschutz ausbauen. Von Dachdeckern, Schornsteinfegern und Sanitär-Heizung-Klima über Elektrotechnik und Wärme-Kälte-Schallschutzisolierer bis zu Kachelofen- und Luftheizungsbauern werden rund um Beratung, Modernisierung und Gebäudetechnik zahlreiche Gewerke gebraucht. Handwerksbetriebe für das Thema Klimaschutz zu begeistern, ist daher eine wichtige Aufgabe für die Kammern und den RVR.
2012 hat der RVR im Rahmen des Regionalen Klimaschutzkonzepts Treibhausgas-Bilanzen (THG) für alle 53 Mitgliedskommunen und die gesamte Region erstellt. Der RVR soll diese Bilanzen künftig fortschreiben.
Betriebliche Optimierung sorgt gleichzeitig für geringere Betriebskosten und für mehr Klimaschutz. Im Sinne einer landesweiten Klimaschutzinitiative sollen sich möglichst alle Unternehmern daran beteiligen. Der RVR wird die Energie- und Ressourcenverbräuche seiner Liegenschaften ebenfalls optimieren. Zu den ersten Maßnahmen gehört die Umstellung auf Naturstrom und die Installation von Fotovoltaik-Anlagen auf Verwaltungsgebäuden in Essen.
Gebäudesanierung kann in der Metropole Ruhr einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Daher soll es in elf Städten und vier Kreisen insgesamt 15 Sanierungsmodellprojekte geben, die gleichzeitig dem Klimaschutz dienen, barrierearm, altengerecht und sicher sind sowie weiteren modernen Anforderungen genügen. Der RVR unterstützt das Handwerk beim Finden geeigneter Modellprojekte. „Vor Ort entscheidet sich, ob wir auch die Bürgerinnen und Bürger für Klimaschutz begeistern können. Wenn sie sich durch spannende Modellprojekte von den vielen Möglichkeiten überzeugen können, bringen wir sie auf Ideen, was sie selbst tun können“, so Julia Kahle-Hausmann.
Die Ausbau-Initiative Solarmetropole Ruhr hilft dabei, private Haushalte und Unternehmen für die Nutzung von Solarthermie und Fotovoltaik zu gewinnen. Dies geschieht, soweit möglich, unentgeltlich durch fachliche Information und Beratung. Darüber hinaus soll es gemeinsame Pilotprojekte geben, zum Beispiel durch die Erschließung geeigneter Frei- und Dachflächen für Fotovoltaik-Anlagen, öffentliche Parkplätze für Solarcarports und Ladesäulen.
Mit der Dachmarke „klimametropole RUHR 2022“ bündelt der RVR klimapolitische Initiativen und Projekte, die bei der landesweiten KlimaExpo.NRW der Landesregierung präsentiert werden. Das Handwerk beteiligt sich an der KlimaExpo mit einer Leistungsschau und einem Ideenlabor rund um die Themenfelder Gebäude, betriebliche Optimierung und Bildung. Im Mittelpunkt steht das intelligente Miteinander von Ökologie und Ökonomie.
Seit 2012 findet in der Metropole Ruhr eine integrierte Verkehrs- und Mobilitätsentwicklungsplanung statt. Das regionale Radwegenetz wird für den Alltagsverkehr weiterentwickelt, Elektromobilität soll Emissionen und Lärm reduzieren und die Verkehrsbelastungen verringern. Darüber hinaus wollen RVR und Handwerk alternative Antriebe und Kraftstoffe wie Wasserstoff-Brennstoffzellen und Elektromobilität fördern. Dazu gehört insbesondere der Umstieg auf Fahrräder und Lastenräder mit und ohne Elektroantrieb. Da E-Mobilität nur nachhaltig ist, wenn sie mit regenerative Energien betrieben wird, sollen hierfür vorrangig dezentrale Energieversorgungsstrukturen genutzt werden.
Julia Kahle-Hausmann: „Der Masterplan Klimaschutz kann die Metropole Ruhr einen großen Schritt nach vorne bringen, Klimaschutz ist ein wichtiges Politikfeld beim RVR in den Bereichen Planung, Mobilität und Umwelt. Er muss allerdings klug mit anderen Projekten und Initiativen, an denen der RVR beteiligt ist und die ebenfalls für eine zukunftsfähige grüne Industrieregion arbeiten, verzahnt werden. Dazu gehören zum Beispiel der Emscherumbau, Innovation City, die Internationale Gartenbauausstellung IGA 2027 und nicht zuletzt der Regionalplan. Wenn wir unsere Kräfte vereinen und bündeln, können wir richtig was bewegen.“