11. März 2016 Thema: Allgemein Von SPD-Fraktion
11. März 2016
Die heutige Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr hat einstimmig entschieden, sich für die Ausrichtung der Internationalen Gartenbauausstellung IGA 2027 zu bewerben. Aus Sicht der SPD-Fraktion eine weitere große Chance für die Region in der Tradition von IBA Emscher Park und Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010.
„Das regionale Großereignis ist keine alleinige RVR-Veranstaltung, sondern kann nur in enger Zusammenarbeit mit den Städten und Kreisen gelingen“, erklärt Brigitte Cziehso, Mitglied der SPD-Fraktion im RVR. In den kommenden Wochen stimmen die Stadträte und Kreistage der Metropole Ruhr über die IGA 2027-Bewerbung ab. Wenn alle Beschlüsse vorliegen, soll die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) – voraussichtlich im Sommer 2016 – die offizielle Bewerbung erhalten. Die mögliche Bewerbung für die Internationale Gartenschau IGA 2027 steht in der Tradition erfolgreicher regionaler Großprojekte wie der IBA Emscherpark und der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010. Im Rahmen der IBA Emscherpark fand bereits 1997 eine Bundesgartenschau statt und der bis heute andauernde Umbau der gesamten Region zum Emscher Landschaftspark begann.
Die Machbarkeitsstudie von drei Planungsbüros prognostiziert bis zu fünf Millionen Besucher für die IGA. Getragen werden soll die Internationale Gartenbauausstellung von den 53 Kommunen und vier Kreisen der Metropole Ruhr, von Verbänden wie Emschergenossenschaft und Lippeverband, der regionalen Wirtschaft und bürgerschaftlichem Engagement gemeinsam mit dem Land NRW. Das Konzept bezieht die vorhandenen Landschaftsparks und -gärten mit ein. Es wird geschätzt, dass die IGA Investitionen von etwa 300 Millionen Euro auslöst. Die im Vorfeld der Machbarkeitsstudie geführten Gespräche mit der DBG, die das Label „IGA“ alle zehn Jahre einmal vergibt, verliefen sehr positiv. Die Chancen, dass die Metropole Ruhr den Zuschlag für die Durchführung der IGA 2027 erhält, stehen gut.
„Das Konzept für die IGA 2027 beschreibt eine Umsetzung der Gartenschau auf drei Ebenen“, so Hendrik Berndsen, Mitglied der SPD-Fraktion im RVR und im Hauptberuf Gartenbauingenieur. Fünf Standorte sollen als „Zukunftsgärten“ die Hauptinvestitions- und Hauptveranstaltungsorte sein. Über diese fünf Standorte wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Laut Machbarkeitsstudie kommen hierfür u. a. die Hafenstadt Duisburg, das Emschertal zwischen Essen und Herten/Recklinghausen und „Nordwärts“ in Dortmund in Frage. Hendrik Berndsen: „Welche ‚Zukunftsgärten‘ es schließlich werden, entscheidet sich in den nächsten Monaten in enger Abstimmung mit den Städten.“ Die zweite Ebene heißt „Unsere Gärten“. Hier sollen sich rund zwanzig der schönsten Landschaftsparks und Gärten präsentieren. Auf der dritten Ebene blüht „Dein Garten“. Private Initiativen, Kleingartenvereine u. a. können dort ihre Aktivitäten zeigen.
Ähnlich wie die IBA Emscher Park kann sich die Metropole Ruhr mit der IGA international profilieren und spannende Ideen und zukunftsfähige Lösungen rund um Stadt-, Regional- und Freiraumplanung präsentieren. Die Metropole Ruhr hat viel Erfahrung mit regionalen Großprojekten, die zeitlich begrenzte Highlights waren und gleichzeitig immer auch dauerhaft nutzbare Orte hervorbrachten. „Wer könnte sich unsere Region heute noch ohne den Landschaftspark Duisburg Nord, ohne die Zeche Zollverein, ohne den Nordsternpark oder mit einbetonierter schnurgerader Emscher vorstellen? Undenkbar“, so SPD-Fraktionsmitglied Hendrik Berndsen. Diese Orte prägen heute das Gesicht einer von Grund auf veränderten Region. Kohle und Schwerindustrie – das war das Ruhrgebiet, das ist unsere stolze Vergangenheit. Polyzentrische Urbanität, innovative Wirtschaft inmitten und umgeben von attraktiver Landschaft – das ist die Metropole Ruhr. Und Metropole heißt: Lebendig in der Gegenwart, bereit zum dauerhaften Wandel, zukunftsfähig.
„Wenn die Metropole Ruhr den Zuschlag für die IGA 2027 bekommt, wird das in der Machbarkeitsstudie vorgeschlagene Konzept gemeinsam mit den Verbandsmitgliedern des RVR und weiteren Partnern bis Ende 2017 konkretisiert“, erklärt Brigitte Cziehso den weiteren Ablauf. Hierzu werden Wettbewerbe und zu entwickelnde Masterpläne dienen, die Inhalte und Kosten bezogen auf einzelne Haushaltsjahre und Standorte darstellen. Für die Durchführung der IGA 2027 wird es schätzungsweise einen Zuschussbedarf von 42 Millionen Euro geben, der auf mehrere Jahre und verschiedene Akteure verteilt wird. Brigitte Cziehso: „Ob wir am Ende für die Durchführung der IGA 2027 stimmen, hängt davon ab, ob die Finanzierung geklärt ist.“ Die SPD-Fraktion im RVR ist optimistisch, dass dies gelingen kann, da das Konzept eine Reihe von Einzelprojekten enthält, die auf jeden Fall realisiert werden und deren Finanzierung bereits weitgehend gesichert ist. Brigitte Cziehso und Hendrik Berndsen sind sich einig: „Die IGA 2027 ist eine tolle Chance für die Metropole Ruhr, die nächsten Schritte in die Zukunft zu machen.“
Slider-Foto: Maxipark in Hamm (Foto: Michael Gustrau/RVR-SPD)